Erfolgreicher Abschluss der Turniersaison
„Ritsch-Ratsch“ – dies ist das sehr zackige und prägnante Geräusch, welches die Abfolge des sogenannten „Cycle“ beendet, der über 40 verschiedene Handgriffe innerhalb kürzester Zeit verlangt. Und manche Zeiten sind wirklich sehr kurz. Anfänger können die Abfolge „Cycle“ in gut 25 Sekunden durchführen, die Fortgeschrittenen schaffen es schon unter 15. Danach wird es spannend. Denn die Schnellen lassen die Finger schon ganz schön fliegen und „stacken“ (stapeln) diese über drei Runden gehende Abfolge mit 12 Bechern bereits unter 10 Sekunden. Mit dem Auge kommt man kaum noch hinterher, wenn die Becher so schnell tanzen, dass Zeiten von ca. 7 sec geschafft werden. An diesem Punkt stehen viele der hiesigen Boffzener “ speedy cUP!s“ und bestaunen immer noch diejenigen, welche es ihnen bei Turnieren in sechs oder sogar 5 Sekunden vormachen. Das Erfolgsrezept liegt hier neben einer geübten beidhändigen Fingerfertigkeit in der Kontinuität des Aufbauens, der unbedingten Konzentration und einer gewissen Lockerheit, die man gut lernen kann. Hier zeigt sich, so Trainer Jörg Schilcher, dass man Prüfungsangst gezielt abbauen kann.
Und wie bei allen Sportarten heißt es hier natürlich auch beim Sport Stacking: Übung macht den Meister! – und genau die wurden bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Crailsheim zum Saisonende am vergangenen Wochenende in einer zweitägigen Veranstaltung „ausgestapelt“. Zehn vom Boffzener Trainer nominierte Becherstapler aus den Kreisen Höxter und Holzminden vertraten die „speedy cUP!s“ bei den Deutschen Meisterschaften 2018 und setzten sich in sehr spannenden Wettkämpfen in den Disziplinen Einzel, Doppel und Staffel durch.
Traditionell wurden am 1.Turniertag verschiedene Staffelwettkämpfe ausgetragen, wobei entweder schlicht gegen die Uhr oder im direkten Ausscheidungswettkampf gegen eine andere Mannschaft gestackt wird. Die Teams bestehen aus vier/fünf Stackern, die sich bis zwei Wochen vor der DM aus ganz Deutschland in den jeweiligen Alterklassen selbst zusammen finden können, da kaum ein Verein komplette Staffelteams mit Stackern aus nur einer einzigen Alterklasse besetzen kann. Alina Schilcher (15) und ihre Schwester Kaja (11) konnten mit ihren Staffelteams die besten Leistungen abrufen und sicherten sich den Meistertitel in der Alterklassen 15/16 bzw. 11/12. Die beiden Co-Trainer Verena Steingrebe und Marcello Mulas zeigten es ihrem Trainer und errangen in ihren jeweiligen Alterklassen den Vize-Meistertitel. Auch der Jüngste im Bunde, Lian Steingrebe (8) war konzentriert bei der Sache und errang mit seiner Mannschaft den Titel als Vize-Meister. Gratulation!
Am zweiten Turniertag ging es dann in die Doppel- und Einzelwettkämpfe. Bei den Doppeln (wobei zwei Personen zusammen stapeln, aber jeder nur 1 Hand benutzen darf) überzeugten Sophie Förster (14), Kaja Schilcher und Trainer Jörg Schilcher (50) derart durch hervorragende Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Doppelpartner aus Wismar, Berlin und Salzkotten, dass sie die Meistertitel in diesen drei Alterklassen nach Boffzen holten. Freudig strahlend und stolz nahmen sie die Medaillen bei der anschließenden Siegerehrung entgegen.
In den drei unterschiedlichen Einzeldisziplinen (333, 363, Cycle) trumpfte diesmal der jüngste Stacker Lian Steingrebe (8) aus Lauenförde auf, der nicht nur gute Platzierungen errang, sondern zum Abschluss der Veranstaltung als bester Stacker in seiner Alterklasse über die ganze Turniersaison hinweg vom Bundestrainer Burkhard Reuhl persönlich geehrt wurde.
Leider ist es den „speedy cUP!s“ trotz sehr guter sportlicher Leistungen aus finanziellen Gründen nicht möglich an den Weltmeisterschaften in den USA teil zu nehmen, aber sie wollen alle fleißig weiter trainieren, denn im April 2019 werden die Weltmeisterschaften in Spanien ausgetragen und dafür möchten die „speedy cUP!s“ vom Bundestrainer mit mindestens drei Stackern für die Nationalmannschaft nominiert werden. „Das ist unser gemeinsames Ziel“, so Schilcher.
Aber die „speedy cUP!s“ blicken noch etwas weiter nach vorne, denn in 2020 werden sie selbst als Team wieder die Deutschen Meisterschaften ausrichten und fangen bereits jetzt mit den Planungen an, um allen Teilnehmern ein angenehmes Turnier gestalten zu können.